Safeguarding und Bientraitance: Unsere Leitlinien im Alltag

Thema_1

Bei SOS Kannerduerf Lëtzebuerg ist der Schutz von Kindern und Jugendlichen nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern ein zentraler Wert, der jede unserer Handlungen bestimmt. Er zeigt sich in unseren Methoden, Entscheidungen und in unserer professionellen Haltung. Jeder Moment im Alltag ist darauf ausgerichtet, Sicherheit, Respekt und Gehör für die uns anvertrauten Kinder zu gewährleisten. 

Eine integrierte Schutzkultur 

Unser Schutzkonzept wirkt wie ein roter Faden, der die gesamte Stiftung durchzieht. Natürlich basiert unsere Arbeit in erster Linie auf Pädagogik, doch die Begleitung von Kindern und Jugendlichen ist in Wirklichkeit ein umfassendes Safeguarding-Projekt. Wir machen die Bientraitance zu unserem Versprechen und unserem Markenzeichen. Dieser Begriff, der im Deutschen kaum existiert, bedeutet weit mehr als „gute Behandlung“: Er steht für ein ganzheitliches Konzept, das sich in unseren Praktiken und unserem Engagement widerspiegelt. 

Dieses Engagement zeigt sich auch in unserer Unterzeichnung der Charta der luxemburgischen Organisation Bientraitance, die eine wesentliche Grundlage unseres Verhaltenskodex und unserer pädagogischen Leitlinien bildet. 

Konkrete Maßnahmen zum Schutz und zur Stärkung 

Safeguarding ist kein theoretisches Prinzip, sondern gelebte Praxis. Wir arbeiten mit bewährten Ansätzen, die Sicherheit und Wohlbefinden der Kinder gewährleisten. Dazu gehören Traumapädagogik, systemische Ansätze, Krisenintervention und die Schaffung sicherer Orte. Wir fördern zudem die Fähigkeit der Kinder, sich selbst zu schützen. Diese Wachsamkeit wird durch die unverzichtbare Arbeit unserer Fachteams unterstützt, die die Koordination und Umsetzung der Schutzmaßnahmen sicherstellen. 

Informieren, einbeziehen, stärken 

Schutz bedeutet auch Partizipation. Kinder und Jugendliche sind nicht nur Empfänger von Hilfe, sondern aktive Akteure. Wir befragen sie zu ihren Bedürfnissen, Erwartungen und Meinungen und beziehen sie in Entscheidungen ein, die sie betreffen. In Versammlungen, Informationsveranstaltungen oder im Kinder- und Jugendparlament klären wir über Rechte und Gewaltprävention auf. 

Wir betrachten die Kinder als Expertinnen und Experten ihres eigenen Lebens. Ihre Erfahrungen und Sichtweisen sind unverzichtbar, um Risiken zu erkennen und Präventionsmaßnahmen zu gestalten. Dieser Ansatz stärkt ihr Selbstvertrauen und zeigt ihnen, dass ihre Wünsche und Ängste ernst genommen werden. Wir wissen: Ein Kind, das sich beteiligt fühlt, teilt eher seine Sorgen und Schwierigkeiten. 

Ständige Herausforderungen 

Schutz ist niemals selbstverständlich. Die größte Herausforderung besteht darin, blinde Flecken zu vermeiden. Das erfordert ständige Wachsamkeit, volle Transparenz und die Fähigkeit, sich gesellschaftlichen und medialen Entwicklungen anzupassen. Wir müssen unsere Schutzmechanismen kontinuierlich verbessern, unsere Praxis weiterentwickeln und den Kindern aufmerksam zuhören. Unser Ziel ist klar: Sie sollen sich jederzeit gehört, respektiert und geschützt fühlen.