Träumapadagogik

2. internationale Traumapädagogik-Konferenz

Mit der Unterstützung von

neumunster

Programmübersicht

« Ich wollte auch mal stark sein! »

9.00-12.30 & 13.30-17.00

Die polizeiliche Kriminalstatistik der Bundesrepublik Deutschland zählt jährlich mehr als 11.000 Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren. Einige dieser Kinder und Jugendlichen werden später selbst zu Tätern. In den Biographien sexuell übergriffig gewordener Kinder und Jugendlicher finden sich häufig auch sexuelle Gewalterfahrungen. Aber nicht jedes Opfer wird zum Täter. Warum ?

In dieser Konferenz beschäftigen wir uns mit der umstrittenen Kausalität von Opfer-Sein und Täter-Werden bei Kindern und Jugendlichen. Unter welchen Umständen führt die eigene Opfererfahrung zum Täter-Dasein? Wie verarbeiten betroffene Kinder und Jugendliche ihr eigenes Trauma? Welche Bedingungen wirken sich förderlich auf die Entwicklung gewalttätiger Verhaltensweisen aus ? Welche Interventionsmöglichkeiten zur Prävention einer sich entwickelnden Täterschaft lassen sich aus diesen Erkenntnissen ableiten?

Dieses Bildungsangebot richtet sich an Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, deren Biografien Erfahrungen körperlicher oder sexueller Misshandlung aufweisen : Erzieher, Sozialarbeiter, Lehrer, Pädagogen, Psychologen. Auch Pflege- / Adoptivfamilien könnten sich hierfür interessieren.

ARC - ein Interventionsmodell für traumatisierte Kinder und Jugendliche

9.00-12.30 & 13.30-17.00

Fachleute aus psychosozialen und pädagogischen Bereichen stehen oft dem tiefen Leid traumatisierter Kinder und Jugendlicher gegenüber. Wie kann jungen Opfern von Vernachlässigung, sexueller / körperlicher Misshandlung wirksam geholfen werden, insbesondere wenn diese Handlungen von einer Bindungsperson begangen wurden?

Nach einem einführenden Blick auf die individuellen, familiären, sozialen und kulturellen Faktoren, welche die Entwicklung von post-traumatischen Folgestörungen beeinflussen, wird Dr. Collin-Vézina ein empirisch validiertes Interventionsmodell vorstellen, genannt ARC - Attachment, Regulation & Competency (Bindung, Selbstregulierung und Kompetenz).

Inspiriert durch die Erkenntnisse der Bindungs- und Resilienztheorien, setzt das ARC-Modell psychoedukative und kognitive Verhaltenstechniken in die Praxis um, wobei die Stärken und Bewältigungsstrategien des Kindes und seiner Familie stets im Mittelpunkt stehen.

Dieses Bildungsangebot richtet sich an Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, deren Biografien multiple traumatische Erfahrungen aufweisen : Erzieher, Sozialarbeiter, Lehrer, Pädagogen, Psychologen. Auch Pflege- / Adoptivfamilien könnten sich hierfür interessieren.

Die redner

Delphine-Collin-Vezina

DELPHINE COLLIN-VÉZINA

Dr. Delphine Collin-Vézina, ist Leiterin des Zentrums für Kinder- und Familienforschung an der McGill University in Montreal, Kanada. Sie promovierte in klinischer Psychologie und in Sexologie. Sie ist Inhaberin des Canada Research Chair in Child Welfare und seit 2007 Associate Professor an der School of Social Work der McGill University. Ihre Forschung zielt darauf ab, zur Implementierung wirksamer Interventionen für Kinder mit komplexen Traumata beizutragen.

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    HARALD CONRAD ET KERSTIN MÜLLER

    Harald Conrad (Diplom-Sozialpädagoge und Sexualtherapeut DGfPI) und Kerstin Müller (Diplom-Psychologin und Sexualtherapeutin DGfPI) verfügen über langjährige Erfahrungen in den deliktpräventiven Fachbereichen. Seit 2017 leiten sie gemeinsam die Privatpraxis IGeLS - Initiative für gewaltfreies Leben in Saarbrücken. Ihr Angebot umfasst deliktpräventive Therapie / Beratung bei Schwierigkeiten mit dem eigenen sexuellen und/oder gewalttägigen Verhalten, individuelle Fortbildungsangebote , Erstellen von Gutachten im strafrechtlichen Bereich, Supervision und Coaching.